Mourvèdre ist eine dunkelfarbige Weinrebe, die für die Herstellung von Rotweinen verwendet wird. DNA-Analysen ergaben, dass die als Mataro, Monastrell und Mourvèdre bekannten Sorten ein und dasselbe sind. Die Sorte ist heute am besten unter ihrem französischen Namen Mourvèdre bekannt. Seine Elternsorten sind unbekannt.
Während Mourvèdre aus Spanien stammt, waren es die Franzosen, die den Wein mit ihren hochwertigen Rhone-Cuvées berühmt gemacht haben. Die Sorte scheint, wie viele andere auch, ihren Namen von den Herkunftsgebieten, in diesem Fall den spanischen Städten Mataro bei Barcelona und Murviedro bei Valencia, zu haben.
Die Sorte verbreitete sich um das 16. Jahrhundert nach Frankreich und wurde zu einer der beliebtesten Sorten im Rhonetal, bis im Mittelalter die Reblaus-Epidemie ausbrach. Die meisten Reben wurden durch Grenache ersetzt, die damals einfacher auf die verfügbaren reblausresistenten Unterlagen zu veredeln war.
Mourvèdre blühte dennoch weiter in Bandol auf, einer Region an der südlichen Rhone, die sich aufgrund ihrer sandigen Böden als weniger anfällig für die Reblaus erwies.
Die Sorte ist auch als Mataro, Balzac Noir, Damas Noir, Trinchiera und Monastrell bekannt.
Die Sorte schien erst Ende der 80er Jahre in Südafrika angekommen zu sein, wurde aber bereits seit den 1920er Jahren von Prof. Abraham Izak Perold wegen ihrer Fähigkeit, Wein von guter Qualität zu produzieren und warmen klimatischen Bedingungen standzuhalten, gefördert.
Die Fläche unter Mourvèdre hat seit den 1990er Jahren stark zugenommen, als die Landwirte damit begannen, mehr mediterrane Sorten anzupflanzen, die besser an die warmen klimatischen Bedingungen Südafrikas angepasst sind. Im Jahr 2016 gab es im Land etwas mehr als 470 ha dieser Sorte, was etwa einem Prozent der gesamten Rotweintraubenfläche entspricht. Während die Sorte in allen Produktionsregionen mit Ausnahme des Nordkaps angebaut wird, machen Swartland und Paarl mehr als die Hälfte der gesamten Produktionsfläche aus.
Die Sorte gedeiht unter warmen klimatischen Bedingungen. Sie ist eine kräftige Art mit hohem Produktionspotential, das zwischen 20 t/ha und 23 t/ha liegt. Sie reift in der Mitte der Saison, von Mitte bis Ende März.
Die Sorte produziert große, runde, dickhäutige schwarze Beeren mit festem grünem Fruchtfleisch. Die Beeren färben sich nicht im gleichen Tempo, so dass zu Beginn der Reifung (Veraison) Trauben mit unterschiedlich farbigen Beeren entstehen. Die Blätter haben eine dunkelgrüne Farbe, sind mittelgroß, rund und ganz- bis dreilappig.
Die Sorte ist anfällig für Falschen Mehltau und Echten Mehltau.
In Südafrika wird Mourvèdre typischerweise verwendet, um sortenreine Weine oder Mischungen im Rhone-Stil zusammen mit Grenache und/oder Shiraz herzustellen.
Die Sorte produziert ausgeprägte Maulbeer- und Brombeeraromen und Töne von Lakritze, Zimt und Gewürzen.